Gesunder Schlaf dient der Erholung

Der Mensch verbringt im Schnitt 25 Jahre seines Lebens mit Schlafen. Entgegen langläufiger Meinung ist der Schlaf aber nicht der Bruder des Todes, sondern sichert die Regeneration von Körper und Geist. Weiterhin werden die Ereignisse des Tages verarbeitet und Gelerntes in das Langzeitgedächtnis übertragen. Gerade in den Traumphasen (REM-Schlaf) ist das Gehirn besonders aktiv! Im Gegensatz dazu erschlafft die Muskulatur sehr stark, auch die Muskeln des Gaumensegels, des Rachens und der Zunge, welche die oberen Atemwege offen halten.

Deutschland schnarcht

30 Millionen Deutsche schnarchen! Meist wird es den Männern angelastet, zu Recht, denn rund 90 % der nächtlichen Ruhestörer sind Männer. Doch auch Frauen können in höherem Alter schnarchen. Einige Forscher gehen davon aus, dass die nachlassende Produktion der weiblichen Hormone schuld an der Entwicklung des Syndroms sein können. Sogar bei Kindern kann das Schnarchen auftreten und es kann sogar zu den obstruktiven Atemaussetzern kommen. Bei Kindern liegt es meist an der Behinderung der freien Nasenatmung aufgrund anatomischer Besonderheiten, vergrößerter Gaumen- und Rachenmandeln oder Polypen.

Schnarchen – Ein Tabu?

Trotz der beeindruckenden Zahl der Betroffenen ist Schnarchen aber leider häufig immer noch ein Tabuthema. Wer gibt schon gerne zu ein „Schnarcher“ zu sein? Abgesehen davon, dass die nächtliche Geräuschkulisse für den Partner zum Teil extrem belastend ist, kann Schnarchen auch sehr gefährlich sein. Dann nämlich, wenn es ein Symptom einer ernstzunehmenden Erkrankung ist, der Schlafapnoe. Dieses Krankheitsbild wurde 1981 erstmals in Australien beschrieben und gilt inzwischen als Ursache für mehr als 80 weitere zum Teil sehr schwere Erkrankungen. Hierzu gehören neben hohem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Impotenz und Zuckerkrankheit auch Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ist Schnarchen gefährlich?

Schnarchen als solches ist nicht gefährlich, nur lästig. Vor allem für den Partner! Anders sieht es aus, wenn der Patient nicht nur schnarcht, sondern auch an Schlafapnoe leidet. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland mehr als 1.2 Millionen Menschen mit einer Schlafapnoe. Von diesen werden bislang aber gerade einmal 5% behandelt. Mit anderen Worten: 95% der Schlafapnoe-Patienten wissen gar nicht, dass sie eine haben und werden demzufolge nicht behandelt. Das ist besonders im Hinblick auf die Folgeerkrankungen bedenklich. Auch für Autofahrer kann Schnarchen ein Risikofaktor sein: Laut einer Untersuchung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren ist übrigens das Einschlafen am Steuer mit 24 % die häufigste Ursache für schwere Verkehrsunfälle! Die schlafmedizinische Untersuchung bei Berufskraftfahrern sollte deshalb genauso gesetzlich gefordert sein, wie der Seh- und Hörtest.

Was ist zu tun?

Bei jedem lauten Schnarchen, das einen selbst weckt oder die Umgebung stört, sollte man zum Arzt gehen, um eine mögliche Behinderung der Atemwege abzuklären und gegebenenfalls behandeln zu lassen. Besonders wenn aufgrund von subjektiven Beschwerden der Verdacht auf apnoisches Schnarchen besteht, sollte der HNO-Arzt aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere für Kinder, da bei ihnen vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln die häufigste Ursache für Schnarchen darstellen.