Hyperhidrose: Woher kommt übermäßiges Schwitzen und was hilft?
Hyperhidrose ist krankhaftes, unkontrolliertes Schwitzen an Händen, Füßen und unter den Armen oder sogar am ganzen Körper. Erfahren Sie hier, was genau dahinter steckt, welche Ursachen es gibt und wie Sie übermäßiges Schwitzen verhindern können.
Wenn die Handflächen plötzlich nass werden, sich scheinbar grundlos unter den Achseln feuchte, kreisrunde Flecken bilden oder feine Schweißperlen die Stirn benetzen, liegt die Diagnose „Hyperhidrose“ nahe. Bis zu ihrem Besuch beim Facharzt ist vielen Betroffenen ihre Krankheit meist gar nicht bewusst – und ihr Leid umso größer. Das erleben wir in unserer Praxis immer wieder.
Aufklärung ist deshalb essentiell und mir persönlich eine echte Herzensangelegenheit. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was genau hinter Hyperhidrose steckt und mit welchen einfachen Mitteln Sie übermäßigem Schwitzen vorbeugen können.
Was ist Hyperhidrose?
Wer unter Hyperhidrose leidet, schwitzt nicht einfach nur stark, zum Beispiel bei großer Hitze oder nach einem intensiven Training – das kennen wir schließlich alle. Bei Hyperhidrotikern kommt es regelmäßig, oft mehrmals am Tag und urplötzlich zu einer massiven Schweißproduktion. Und das, selbst wenn es für den Körper keinen Anlass dazu gibt.
Betroffene klagen besonders häufig unter Nässe an Händen und Füßen, auf der Stirn, am Kopf und unter den Achseln (fokale Hyperhidrose), teilweise aber auch am gesamten Körper (generalisierte Hyperhidrose).
Was sind die Ursachen für Hyperhidrose?
Man unterscheidet zwei Arten der Hyperhidrose, die verschiedene Ursachen haben können:
- Primäre Hyperhidrose: Die primäre Hyperhidrose beginnt meist in der Pubertät, besteht ein Leben lang und hat keine erkennbare Ursache. Man geht davon aus, dass eine komplexe Fehlfunktion des Nervensystems Grund für das übermäßige Schwitzen ist.
- Sekundäre Hyperhidrose: Die sekundäre Hyperhidrose tritt in der Regel erstmals zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Verantwortlich für die Schwitzattacken sind häufig Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion, Infektionen, Nervenstörungen wie Parkinson, Krebsleiden oder psychische Erkrankungen wie Angststörungen. Zudem können einige Medikamente oder hormonelle Umstellungen starkes Schwitzen auslösen.
Hyperhidrose-Check: Leiden Sie unter übermäßigem Schwitzen?
Sie haben häufig feuchte Handflächen oder Fußsohlen, schwitzen scheinbar grundlos oder werden mehrmals am Tag von Schweißausbrüchen heimgesucht? Dann liegt der Verdacht nahe, dass Sie unter Hyperhidrose leiden.
Wichtig: Die nachfolgende Checkliste ersetzt keinesfalls den Besuch beim Arzt. Vereinbaren Sie einen Termin beim Experten, um Klarheit zu schaffen.
Hyperhidrose-Selbsttest
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und beantworten Sie folgende zehn Fragen:
- Haben Sie regelmäßig starke Schweißausbrüche?
- Lässt sich Ihr Schwitzen nicht mit herkömmlichen Hygienemaßnahmen kontrollieren?
- Müssen Sie mehrmals am Tag die Kleidung wechseln?
- Wurden Sie schon mal auf Ihr ungewöhnlich starkes Schwitzen angesprochen?
- Wachen Sie häufig schweißgebadet auf?
- Schwitzen Sie schon bei geringster Anstrengung, Aufregung oder wenn es gar keinen Anlass dazu gibt, wie Hitze oder Sport?
- Haben Sie oft nasse Hände, Fußsohlen und Achselhöhlen oder schwitzen sie gar am ganzen Körper?
- Liegt bei Ihnen eine der folgenden Diagnosen vor: Schilddrüsenerkrankung, Diabetes mellitus, eine neurologische Erkrankung (z.B. Parkinson), eine Infektionskrankheit oder eine Krebserkrankung?
- Leiden Sie neben dem Schwitzen zusätzlich unter anderen Beschwerden wie Glieder-, Muskel-, Rücken- oder Kopfschmerzen, starkem Durst, Blässe, Magen-Darm-Problemen, Nervosität, Ängsten oder depressiven Verstimmungen?
- Fühlen Sie sich durch Ihr Schwitzen im Alltag eingeschränkt?
Haben Sie die Mehrheit der Fragen mit “Ja” beantwortet? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie unter einer Form der Hyperhidrose leiden.
Kontaktieren Sie in jedem Fall einen Arzt, der gemeinsam mit Ihnen den Schwitzattacken auf den Grund gehen und eine eindeutige Diagnose stellen kann.
Tipps gegen starkes Schwitzen
Betroffene sind oft ratlos: Wer unter Hyperhidrose leidet, schwitzt meist grundlos und völlig unkontrolliert. Was können Sie tun, um das Schwitzen einzudämmen und ihren Alltag ein wenig zu erleichtern?
Ein Arztbesuch ist immer noch der hilfreichste Schritt, um eine Ursache für Ihr Schweißtreiben und eine geeignete Behandlung zu finden.
Doch bis dahin müssen Sie nicht tatenlos bleiben. Es gibt ein paar Dinge, die sie schon jetzt selbst in die Hand nehmen können:
1. Lassen Sie sich ein schweiß-stoppendes Mittel verschreiben
Spezielle Antitranspirante mit Aluminiumchlorid können auf stark betroffene Körperstellen aufgetragen werden und die Schweißproduktion minimieren. Die entsprechenden Deoroller, Gele, Pulver oder Lotionen gibt es in der Regel in der Apotheke und sind verschreibungspflichtig.
2. Nutzen Sie Salbeiextrakte
Als natürliche Alternative zu Antitranspirantien gilt Salbei. Die ätherischen Öle der Pflanze sollen die Schweißbildung um bis zu 50 Prozent senken. Es gibt das Kraut in Form von Tabletten oder Salben – zur inneren und äußerlichen Anwendung.
3. Tragen Sie atmungsaktive Kleidung
Schon Kleinigkeiten können Ihr Wohlgefühl steigern: Betroffene schämen sich häufig, wenn ihre Schweißausbrüche offensichtlich sind. Nasse Flecken lassen sich einfach kaschieren, indem Sie dunkle oder gemusterte Shirts tragen. Zudem sollten Sie auf atmungsaktive Kleidung aus Naturmaterialien setzen, die schnell trocknet und luftdurchlässig ist. Damit beugen Sie Hautreizungen vor, die zusätzlich belasten können. Auch in die Kleidung eingelegte Achselpads können in bestimmten Situationen entlasten.
4. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung
Ihr Lebensstil hat großen Einfluss auf sämtliche Körperfunktionen, auch auf das Schwitzen. Versuchen Sie, ein Idealgewicht zu halten und sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Das bedeutet zum Beispiel, auf Alkohol, Kaffee und scharfe Gewürze weitestgehend zu verzichten, genügend Wasser zu trinken und sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen.
5. Vermeiden Sie Stress und Aufregung
Hyperhidrose geht häufig mit psychischen Folgeerkrankungen einher, die das Schwitzen wiederum verschlimmern können. Meditation, autogenes Training und Yoga können Ihnen helfen, gegen Unruhe, Ängste oder depressive Verstimmungen anzugehen und Ihren Alltag zu erleichtern.
Daneben gibt es eine Reihe operativer Verfahren wie die Entfernung von Hautpartien oder das Absaugen von Schweißdrüsen. Diese Eingriffe können allerdings erhebliche Nebenwirkungen haben, so dass sie nur in besonders schweren Fällen empfohlen werden.
Wie lässt sich Hyperhidrose dauerhaft behandeln?
Es gibt eine Reihe operativer Verfahren wie die Entfernung von Hautpartien oder das Absaugen von Schweißdrüsen. Diese Eingriffe können allerdings erhebliche Nebenwirkungen haben, so dass sie nur in besonders schweren Fällen empfohlen werden.
In unserer Hamburger Praxis können sich Betroffene, die an einer primären Hyperhidrose an den Achseln leiden, ohne OP behandeln lassen. Dafür stehen Ihnen zwei Verfahren zur Wahl, die ebenso schonend wie effektiv sind: Botox und Morpheus 8.
Erfahren Sie mehr über die Behandlungen, Kosten und Nachsorge in unserem kostenfreien eBook zu Hyperhidrose.
Mein Team und ich informieren Sie gerne ausführlich über alle Möglichkeiten in Ihrem speziellen Fall und sind vor und nach der Behandlung persönlich für Sie da. Vereinbaren Sie gerne direkt online einen Termin.